Nachdem wir uns von den Crews der Papillon und Gegenwind verabschiedet haben, verlassen wir die Bucht von Santa Isabel am 9. Juli um etwa 10.00 in Richtung Bocas del Toro, Panama. Nur unter Fock und gutem achterlichem Wind laufen wir bei zwei bis drei Meter hohen Wellen in Richtung Süden, erreichen am späteren Nachmittag San Andres und lassen die Insel beim Einnachten hinter uns. Später und am folgenden Tag nehmen Wind und Wellen stetig ab, so dass wir schliesslich unter monotonem Motorengesang die zweite Nacht hindurch schippern. Gegen Morgen sorgt dann ein heftiges Gewitter mit viel Regen für eine kurze Abwechslung der übleren Art. Bei der Einfahrt nach Bocas del Toro versprechen unsere Seekarten eine betonnte Durchfahrt zwischen den Inseln Carenero und Bastimentos. Vergebens halten wir Ausschau nach den Tonnen, es gibt weit und breit keine. Mit unserem geringen Tiefgang passieren wir jedoch die relativ breite und genügend tiefe Durchfahrt problemlos.
Vor Bocas nehmen wir Funkkontakt mit den Hafenbehörden auf, bestätigen ihre Anweisungen wie so oft mit „verstanden“ und ankern südlich der Stadt. Nach gelungenem Manöver wollen wir uns erst mal ausruhen, legen uns in die Koje und werden schon bald durch laute Zurufe gestört. Nichts haben wir verstanden. Draussen im Taxiboot wartet die ganze Belegschaft der Behörden. Das sind die Dame der Immigration ständig mit ihrem Handy fotografierend – 25$* -, die Dame der Hafenbehörde mit sichtlich Mühe die Gallina zu besteigen und auch zu verlassen – 20$ -, der Herr des Zollamtes anfänglich bemüht autoritär zu wirken – 25$ -, der Herr der Quarantäne mit demselben Versuch – 20$ – und schliesslich der zufriedene Fahrer des Taxibootes – 15$ -. Alles in allem ein netter und fröhlicher „105$ Besuch“. Nachmittags im Hafengebäude, einem provisorischen Container, bezahlen wir noch 185$ für die „Cruising permit“ – wohl für die fehlende Betonnung ? -. Und später, im Immigrationsbüro des Flughafens summiert sich der gesamte Betrag mit je einem Visum à 105$ schliesslich auf stolze 500$*. Dies allerdings erst nachdem uns die fotografierende Beamtin mit dem klaren Auftrag je drei Fotokopien unserer Pässe anzufertigen zurück nach Bocas schickt. Immerhin gibt uns das die Möglichkeit das sehr farbige und karibisch anmutende Städtchen bis zum Auffinden eines Kopierers noch etwas genauer zu erkunden.
* = US $ wohlverstanden!