Mittwochmorgen, 12. Juli: wir hühnern in der Gallina rum und versuchen etwas Ordnung zu schaffen. Dort ein Plätzchen für eine Kiste mit Tauchzeugs, wieder eines für Seile, ein anderes für den Treibanker, etc. Getreu dem zweiten thermodynamischen Gesetz hat sich im Laufe der Zeit ein Chaos eingerichtet welches wir heute beseitigen wollen – müssen. Das kostet Energie. Vier Kojen gilt es ordentlich herzurichten. Morgen kommt Claudias Tochter Jazy und später, ein genaueres Datum steht natürlich noch aus, meine Söhne Lukas, Simon und Vivian. Tags darauf steigt Jazy wohlauf aus der Air Panama Maschine, es regnet in Strömen, wir bringen ihr Gepäck auf die Gallina, besteigen wiederum die Titanic, haben grosses Glück, dass uns ein Taxiboot unter Vollgas nur beinahe überfährt und legen mit weichen Knien neben dem provisorischen Container der Hafenbehörden an. Einkaufen ist angesagt. In Bocas del Toro gibt es ca. ein dutzend mittelgrosse „Supermarket‘s“, und etwa ebenso viele Haushalts- und Eisenwarengeschäfte, alle ohne Ausnahme in chinesischem Besitz; Familienbetriebe mit indianischer Verstärkung an den Regalen. In allen Läden gibt es ein einigermassen breites Angebot, dass sich aber von Laden zu Laden jeweils in sich wiederholender Langweiligkeit präsentiert. Immerhin finden wir zu unserer Freude auch einen einheimischen Obst- und Gemüseladen mit guter Ware zu passablen Preisen.
Die Asiatische Bevölkerung in Panama gehört seit langem zum eindrucksvollen Völkergemisch Panamas. Nach der Aufhebung der Sklaverei 1851 wurden billige Arbeitskräfte aus Asien, darunter sehr viele Chinesen, nach Panama angeworben. Im Laufe der Zeit haben chinesische Nachfahren den Klein- und Detailhandel in ganz Panama übernommen. Heute wird dieses chinesische Monopol wohl zusätzlich durch den Mix aus Verlangen nach billiger Ware und chinesischer Exportwut gefestigt.