Donnerstag, 21. 07. 2016, wir sind unterwegs zu den beiden Cayos Zapatilla (Cayo = kleine Insel) und laufen in einiger Distanz entlang der Isla Bastimento und versuchen wieder mal den WC-Tank zu leeren. Was wir seit Tagen befürchten ist nun definitiv. Irgend was ist verstopft. Möglicherweise ist auch die Membran der Pumpe verschlissen. Auf jeden Fall bleibt der Tank randvoll.
Auch schon vor unserer Ankunft in Bocas, liess sich derselbe kaum noch entleeren was zur Folge hatte, dass die Bordtoilette ausser Betrieb genommen werden musste. Am Anker stand uns glücklicherweise die immer funktionierende Aussentoilette mit plumsendem Abgang zur Seite und in der Marina Carenero erreichten wir über den langen Steg und vorbei am offenen Gemeinschaftsraum schliesslich auch die Toiletten. Dieser Weg war eigentlich locker zu bewältigen. Einzig für Jazy, deren Verdauung seit ihrer Ankunft überdurchschnittlich rassig funktionierte, schien der Weg, trotz jugendlicher Sportlichkeit, doch immer sehr weit. Zwischen vier und sieben Uhr, während der „Happy Hour“, dem allabendlichen Treffen der Yachti’s im Gemeinschaftsraum, wurden dann jeweils auch Jazy’s Nöte mit einem aufmunterndem „run, run, run“ begleitet.
Es ist nun klar, die ganze versch ….. Toiletteninstallation muss ausgebaut werden. Das reizvolle Vergnügen verschiebe ich erstmal auf morgen. Wir übernachten am Anker bei Cayo Zapatillo 1 und verlegen uns am nächsten Tag nach Crawl Cay um dort zu ankern. Der Fäkalienjob, die Demontage von oben nach unten bis zum Tank kann hier beginnen. Die beiden Frauen schicke ich zunächst mal für einem Kajakausflug in die Mangroven. Der Ausbau geht ganz gut und das Übel ist bald gefunden. Die wilden Mango Früchte aus Providencia waren nicht nur ausgezeichnet – noch nie haben wir so gute Mangos verzehrt – , sondern besassen jeweils auch eine Unmenge Zellulosefasern von bester Qualität. Die Pumpe von diesen mal gereinigt lief wieder ausgezeichnet, so dass sich der Tank über die Inspektionsöffnung und mit ummontierten Schläuchen via Toilettenfenster entleeren lässt. Gegen „Feierabend“ paddelt ein Indianer im Einbaum heran und verkauft uns drei frische Langusten. Einmal auf dem Grill verbessern diese drei das Stimmungsbarometer auf der Gallina ganz beträchtlich.
Aus Claudias Tagebuch: „Sehr ruhige Nacht und es scheint, dass es sich ausgeschissen hat“.
Samstag, 23. 07. 2016, es geht weiter mit dem Ausbau. Endlich ist der Fäkalientank mal ausgebaut und kann geöffnet werden. Im Ansaugrohr, wen wundert’s nach dem gestrigen Anblick der Pumpe, sitzt fest im Urinstein verankert ein dichter Pfropfen Mangofasern. In der Folge spülen und reinigen wir mit nicht wahrnehmbarer Begeisterung alle Bestandteile der Toilettenanlage auf das sie auf ein Neues zusammengesetzt und auch benutzt werden kann.