Von Bocas nach Isla Escudo de Veraguas und zurück

Freitag, 29. 07. 2016, während Claudia und Jazy einen Ausflug zur Finca La Suiza im panamesischen Bergland (Cordillera) unternehmen, gondle ich zusammen mit meinen Söhnen Lukas, Simon und Vivian ostwärts mit dem Ziel via der Lagune de Bluefield die Isla Escudo de Veraguas zu erreichen. Das Gebiet gehört zum Indianerbezirk Ngöbe und Buglé und ist nur wenig erschlossen. Am ersten Abend ankern wir in der Lagune de Blufield beim Punta Allegre.

Bald nachdem Lukas, Simon und Vivian ihren Landgang angetreten haben, paddelt ein Einheimischer, ca. 40 jährig,  in seinem Einbaum heran und offeriert mir Langusten für drei Dollar das Stück. Wir einigen uns bei einem für die Verhältnisse bestimmt noch immer überrissenen Preis von 2 Dollar das Stück – was soll’s, ich mag’s den Leuten gönnen – und kaufe vier Tiere. Der Handel ist abgeschlossen, die Langusten sind an Bord und der durchaus sympathische Indio fragt nach einem Bier. Klar er soll eins bekommen und ich nenne ihm nun meinerseits den überrissenen Preis von zwei Dollar die Büchse. Kopfschüttelnd, doch fröhlich lachend streckt er mir zwei von den zuvor erhaltenen Scheine entgegen und ich gebe ihm das Bier. Ich glaube wir haben uns verstanden – adios amigo -.

Am nächsten Morgen verlegen wir unseren Standort und ankern vor Ensenada einem kleinen Weiler am Ende der Lagune de Bluefield. Bald vertäuen wir die Titanic an einem örtlichen Steg und marschieren  los. Bei stetigem Regen, mal mehr mal weniger, quer durch die Halbinsel bis zum Punta Uva, von dort dem Meer entlang, mal am Strand mal etwas im Innern über kleine bewaldete Hügel – dort ist’s jeweils sehr glitschig -, erreichen wir nach ca. drei Stunden Kusapin, den Hauptort der Region.  Auf einem Fussweg, Strassen und Autos gibt es hier keine, alles wird mit Booten übers Meer transportiert, durchqueren wir den Ort. Wir sind nicht alleine, überall auf dem Weg oder versteckt hinter Türen und Fenstern werden wir beobachtet. Neben ein paar Läden und Bars ist der blau weiss gestrichene Schulkomplex mit seiner Sportanlage das Hauptaugenmerk des Städtchens. Schliesslich verführen uns Biergelüste in eine Bar der besonderen Art. Es ist eine über dem Wasser stehende halboffene aus Holz gebaute recht grosse Halle. Darin hat es genau drei Tische, um einen mit einer unbestimmten Menge leerer Bierdosen besetzten, sitzen drei unterschiedlich nüchterne Indigenas. Kaum beachtet nehmen wir den zweiten Tisch in Beschlag, holen Bier an der Theke und beginnen gegen die Sandfliegen zu kämpfen. Nach je zwei Dosen Balboa Ice, Vasco Nunez de Balboa war der europäische Entdecker des Pazifiks, überwiegt das durch die Sandwinzlinge zugeführte Leiden deutlich dem Verlangen nach mehr Bier und wir verlassen die Bar.

Am 31. Juli erreichen wir die Insel Escudo de Veraguas. Kaum am Anker, wir sind die einzigen hier, paddelt ein Einheimischer mit seinem Sohn heran, stellt sich als Mauricio vor und verlangt  je 5 $ pro Person als Parkgebühr. Die Gebühr gehe nach Kusapin auf die Verwaltung und sei für den Schutz der Meeresschildkröten bestimmt. Er, Mauricio habe den Auftrag die Gelege der Schildkröten zu markieren und nach Datum zu erfassen. Stolz zeigt er uns sein Protokollheft, stellt eine Quittung für die 20 $ aus und erklärt uns, dass wir nun für die Dauer von drei Monate bezahlt hätten.

Aus den drei Monaten wird nichts, schon am nächsten Morgen, nachdem wir am Vorabend immerhin einen ausgiebigen Spaziergang unternommen hatten, müssen wir die Insel wegen schlechten Wetters verlassen, erreichen am späteren Nachmittag einen guten Ankerplatz bei Tobobe und werden von einer Schar einheimischer Schüler in ihren Kanus fröhlich begrüsst. Von dort geht es am nächsten Tag via Isla Bastimento zurück nach Bocas del Toro, wo unsere doch etwas rumreiche Fahrt am 3. August 2016 endet.

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